Segelreisen

Schweden 2022

Im Mai 2022 wollten wir nach mehr als 10 Jahren noch einmal Schweden besuchen. Ausgewählt war diesmal aber die Westseite des Landes. Gechartert hatten wir einen 2-Mast-Ketch, die M / S Pärla eine Orion 12.

Sonntag, 15.05.22 Wir haben unser Boot für die nächsten 14 Tage übernommen. Die Pärla ist nicht mehr die jüngste, passt also irgendwie zu uns. Das ein und andere funktioniert nicht so richtig, aber der Motor scheint gut zu laufen. Wir liegen in der Wahlborgs Marina und wollen heute nach Marstrand etwa 20 sm entfernt. Nachdem es bei unserer Ankunft sehr windig war, ist es heute schön bei schwachem Wind. So können wir das Boot stressfrei kennen lernen.

M/S Pärla

Marstrand ist ein schöner Ort ca. 20 sm von unserem Ausgangspunkt. Wir fahren in den Gasthafen auf Mastrandsö, eine der beiden Inseln, auf denen der Ort liegt, verbunden nur durch die seit 1912 fahrende Fähre. Über die Hamngatan mit ihren Holzhäusern geht es auf die über allem thronende Festung Carlsten (schwedisch: Carlstens Fästning). Von ganz oben dürfen wir eine spektakuläre Aussicht über die Schärenwelt im Süden von Bohuslän genießen – in alle vier Himmelsrichtungen. Von hier kann man bis zur Insel Åstol und darüber hinaus sehen. Skagerrak und Kattegat begegnen sich direkt vor Marstrand.

Die ersten Schäreninseln
Kanal kurz vor Marstrand
Blick auf Marstrand
Auf dem Weg zur Burg

Montag, 16.05.22 Wieder weckt uns die Sonne nach einer geruhsamen Nacht. Nach dem Frühstück soll es nach Gullholmen gehen – erneut eine Strecke von ca 20 sm. Der Wind ist schwach, weht aber vom Land, so dass ich hoffe etwas mehr Segeln zu können. Gestern haben wir nur für ein kurzes Stück gesegelt. Immerhin haben wir es geschafft, alle Segel zu setzen.

Flatholmen

Aber auch heute haben wir den Wind meist von vorn. Kreuzen gegen den Wind ist nicht die Stärke unseres Schiffes. Der Langkieler gewinnt kaum Raum. Dafür verwöhnt uns aber die Landschaft.

Blick von Gullholmen auf die Schären

Gullholmen

Dienstag, 17.05.22 Nach einem schönen Sonnenaufgang und Frühstück reisen wir nach Hunnebostrand.

Gegen 10 Uhr verlassen wir Gullholmen. Es ist sonnig aber noch kühl. Die Landschaft hat sich zunächst verändert. Wir passieren flache felsige Inseln im blauen Meer.

Wir durchfahren den schmalen Sotekanal mit wunderschönem Ausblick nach beiden Seiten des Ufers. Die erste Brücke unseres Törns ist geschlossen, aber wir müssen nur kurz warten.

Der kleine Ort Hunnebostrand liegt am Festland und ist in der Vorsaison verwaist. Noch sind keine Touristen eingefallen. Dafür ist allerdings kaum ein Restaurant offen, ein Aspekt, der uns bis zum Ende unseres Törns begleiten wird. Dafür genießen wir eine beispiellose Ruhe. Wir besuchen den Skulpturen Park. Von dort gibt es einen schönen Aussicht auf die Welt der Schären.

Mittwoch, 18.05.22 Auch heute scheint wieder die Sonne. Endlich einmal haben wir aber auch schönes Segelwetter. Bei achterlichen Wind segeln wir nach Havstenssund. Am Steg weht ein starker Wind mit 6 Beaufort, weil der Wind zwischen zwei Hügeln in der Zufahrt gepresst wird.  Zusätzlich läuft in gleicher Richtung noch ein starker Strom im Wasser. Der Hafen befindet sich noch im Winterschlaf. Wir legen deshalb wieder ab und fahren nach Resö.

18:00 Uhr: Das Wetter hat sich geändert. Es regnet kurz. Aber für die Nacht sind heftige Regenfälle gemeldet.

Donnerstag, 19.05.22 Der Regen ist ausgeblieben, aber die Sonne will zunächst nicht richtig heraus kommen. Auf unserem Weg zum nördlichsten Punkt unserer Reise wird es im Laufe des Tages wieder schön. Wir erreichen die Insel Koster bestehend aus einem Süd und Nordteil und getrennt nur durch einen schmalen Kanal.

Freitag, 20.05.22 Beim Aufwachen ist das schöne Wetter wieder zurück. Aber während des Frühstücks zieht Nebel auf. Wir sehen die gegenüberliegende Seite des Fahrwassers nicht mehr.

Wir müssen uns um Nebel den Weg durch die Schären suchen – ein gespenstisches Gefühl. Letztendlich sind wir alle froh, als wir wieder im freien Fahrwasser sind.

Kurz nach Mittag nähern wir uns Fjällbacka – einer schönen Stadt an Festland.

Wir steigen hoch in die Königsschlucht und auf den Vetteberget, von dem man einen tollen Blick über die Schären hat.

Den Abend beschließen wir mit einem leckeren Essen in der Kneipe am Hafen.

Samstag, 21.05.22 Heute werden wir eine längere Strecke fahren. Wir verbinden zwei Touren zu einem Törn. Unser Ziel ist Käringön, eine wunderschöne Insel. Unser Weg führt uns über die offene See. Leider kommt eine starke Welle von der Seite und lässt unser Boot stark aufschaukeln, was mehr als unangenehm ist. Wir entscheiden uns bei Gullholmen wieder in die Schären zu fahren.

Einfahrt zum Hamburg Sund
Im Hamburg Sund
Käringön
Käringön
Käringön
Käringön

Sonntag, 22.05.22 Bald sind wir wieder in Göteborg. Aber vorher geht es noch nach Klädesholmen, eine Insel, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Wir nehmen nicht den direkten Weg, sondern fahren rund um die Insel Tjörn.

Abends genießen wir bei einem Glas Rotwein den Sonnenuntergang.

Montag, 23.05.22 Von Klädesholmen geht es heute nach Göteborg. Morgen bricht der letzte Teil unserer Reise an, die Fahrt zum Vänern über den Trollhätte Kanal.

24. und 25.05.22 Fahrt durch den Trollhätte Kanal zum Väner.

Überlauf der Schleuse

Donnerstag, 26.05.22 Unser letzter Tag der Reise. Wir sind auf dem Weg nach Mariestad, wo unser Boot beheimatet ist. Heute herrscht ein lebhafter bis starker Wind von achtern. Wir segeln mit über 7 Knoten nach Spiken. Bei der Anfahrt zum Hafen fällt der Motor aus. Er springt zwar wieder an, aber wir setzen uns mit dem Besitzer in Verbindung, damit dieser entscheidet, ob wir unter diesen Umständen nach Mariestad fahren sollen.

Es geht leider nicht mehr weiter, weil der Motor nur noch auf 3 Zylindern läuft. Also besichtigen wir Schloss Läckö zu Fuß. Ein wunderschöner Spaziergang schließt einen sensationellen Törn in die Welt der Schären ab.