
Sardinien 2017
Erstmalig wollten wir einen Segelurlaub mit einem Landurlaub verbinden. Sardinen ist und bereits aus früheren Urlauben sowohl auf See als auch an Land bekannt, aber immer wieder ein Erlebnis. Am 26.09. flogen wir zu dritt von Amsterdam nach Olbia. Mit einem Mietwagen ging es dann quer über die Insel nach Isola Rossa, wo unsere Unterkunft lag.
Das Wetter und die Insel zeigten sich von ihrer besten Seite. Besonders beeindruckend war das Capo Testa und das direkt dort liegende Valle della luna.



Am 30.09. begann dann unser Törn in Portisco. Der Hafen von Portisco ist leider nicht sehr schön. Insbesondere Toiletten und Duschen sind eine Zumutung. Die alten Container sind in einem abgewrackten Zustand.
Die Saison war bereits zu Ende und Einkaufsmöglichkeiten rar. Glücklicherweise hatten wir noch unseren Mietwagen und konnten günstig in Olbia bunkern. Erster Stop war in einer einsamen Bucht von Caprera.
Eine dort befindliche Hotelanlage war aufgegeben. Bei dem Versuch, diese zu erkunden, trat Gabi in einen Seeigel. Die halbe Mannschaft gab ihr bestes bei der folgenden Operation und es schien alles in Ordnung zu sein.
Am nächsten Morgen wurde zunächst ausgiebig geschwommen und dann Kurs Richtung Korsika gesetzt. Es folgte bei herrlichem Segelwind und bis zu 9 Knoten Geschwindigkeit eine schöne Fahrt an den Maddalenen Inseln vorbei nach Korsika, entlang der Küste zwischen den vorgelagerten Inseln nach Porto-Vecchio. Dort abends angekommen war im Hafen kein Liegeplatz mehr frei, weil der Hafen auf das Winterlager vorbereitet wurde. Der freundliche Pächter der Tankstelle erlaubte uns aber nach Dienstschluss dort fest zu machen. So konnten wir die schöne Altstadt besichtigen und auch ruhig schlafen.
Weil keiner an der Tankstelle frühstücken wollte, verlegten wir und am nächsten Morgen in eine schöne Bucht am Anfang des Golfes. Da wir keine große Strecke fahren wollten, kam uns am Nachmittag der Golf Santa Manza sehr gelegen, um an Bord zu bleiben und zu kochen.
Am 04.10. besuchten wir das nur um die Ecke liegende Bonifacio.




Danach ging es noch am gleichen Tag zurück nach Sardinien, wo wir in Santa Teresa übernachteten. Der Wind meinte es gut mit uns und wir schafften die Strecke in knapp über einer Stunde.
Bei herrlichem Wetter traten wir am folgenden Morgen entspannt den Rückweg an.



Ziel war Cannigione, wo ich 2007 bereits einmal ein Boot gechartert hatte. Der Ort ist kaum wiederzuerkennen. Anders als Portisco hat er sich aber noch einen gewissen Charme erhalten. Gegen abend frischte der Wind stark auf und wir hatten Schwierigkeiten die Tankstelle anzulaufen. Diese wurde von einer Motoryacht blockiert, die nicht mehr vom Steg weg kam, da der Wind auf den Steg drückte. Im Hafen fand ich sofort einen neuen Freund – den Hund des Hafensmeisters – der mir beim Anlegen helfen wollte.





Der Starkwind blieb auch am folgenden Tag erhalten. Die Fahrt wurde nass und ungemütlich. Zu guter letzt durften wir nicht einmal selbst in den Hafen einfahren, sondern mussten Stunden lang auf ein Schlauchboot warten, welches uns den Liegeplatz zuwies. Dies hatten uns bereits die Crews der vorausgegangenen Charterwoche berichtet. Die fehlende Organisation war schon bedenklich, da das Wetter und die vielen vor dem Hafen kreuzenden Boote nicht ungefährlich waren. Unsre Urlaubsfreude wurde jedoch dadurch nicht geschmälert, genau so wenig, wie die zu Hause folgende OP am Fuß von Gabi, da doch noch Stachel des Seeigels im Zeh festsaßen.

