
Neapel, Capri, der Fischer
und über allem natürlich Corona! Wir hatten 2019 den Flug, das Schiff und Hotels gebucht. Dann kam Corona zu einem Zeitpunkt, als ich mich in Südtirol zum Skifahren aufhielt. Während Corona ganz Norditalien lahmlegte, flohen wir aus Südtirol kurz bevor der Brenner dicht machte. Der Segelurlaub schien für mich in weiter Ferne, unerreichbar!
Dann wurde kurz vor dem Start noch unser Flug gecancelt und wir buchten um auf einen Eurowings-Flug nach Neapel.

Bevor wir auf unser Schiff stiegen, hatten wir noch einige unvergessliche Tage im schönen Neapel. Die Stadt war aufgrund der Corona-Bedingungen nicht so voll und präsentierte sich von ihren besten Seiten.

Endlich am 04. Otober 2010 konnten wir unser Boot, eine Dufour 412 Grand Large besteigen und zur Insel Ischia segeln. Unser erster Stop war der Hafen von Casamicciola. Abends besuchten wir noch Ischia mit dem vorgelagerten Castello Aragonese.

Unser Logbuch
Am nächsten Morgen laufen wir aus Richtung Ventotene – eine der Pontinische Inseln. Der Wind spielt heute nicht mit, dafür begleiten uns unterwegs mehrfach Delphine. Zumeist kommt der Motor zum Einsatz, aber der Stimmung an Bord schadet dies nicht. Zum Hafen von Ventotene führt eine lange Anfahrt, an deren Ende schon der Hafenmeister mit einem Schlauchboot zum „schubsen“ der Bootstouris wartet. Das ganze artet in eine Wettfahrt zwischen uns und dem Hafenmeister aus, der bei unserem Anlegemanöver nicht mithalten kann.
Am nächsten Morgen geht es um 9:30 Uhr los und ich bemerke mit einem Lächeln, dass das Schlauchboot des Hafenmeisters sich losreißt und wegtreibt! Na ja, dann können wir wenigstens dem Hafenmeister zur Hilfe kommen. 😉
Bei schönem Wind erreichen wir gegen 15:00 Uhr die Insel Ponza. Wir wollen in einer schönen Bucht ankern, haben aber Schwierigkeiten mit den Steinen in der Bucht und legen uns nach einer Weile um, da wir zu nahe auf die Felsen zu treiben.

Eigentlich wollten wir in der Bucht übernachten, aber der schlechte Halt des Ankers führt dazu, dass wir uns kurz vor Einbruch der Dunkelheit in den Hafen von Ponza aufmachen. Aber auch hier bekommen wir keinen Liegeplatz, sondern müssen erneut ankern.
Auf dem Weg nach Ponza Vor Anker Auf dem Weg nach Procida
Das Pech verfolgt uns weiterhin. Auch in der Bucht von Ponza haben wir kein Glück mit dem Ankerplatz. Gegen 4:00 Uhr sehen wir, dass der Anker rutscht und machen uns in der Nacht auf Richtung Süden. WIr haben starken achterlichen Wind und lassen uns nur durch das Vorsegel ziehen. Trotzdem erreichen wir Geschwindigkeiten von über 10 Knoten. Kurz vor unserem Ziel zieht dann auch noch eine Regenfront auf. Bei der Einfahrt in den Hafen tröpfelt es schon, um dann beim Anlegemanöver zu einem Platzregen zu werden, der selbst den Hafeneister veranlasst, uns nicht zu helfen, sondern das Weite zu suchen. Kurze Zeit später ist aber alles vorbei und wir gehen zu Fuß in den Hauptort der Insel.

Am nächsten Tag geht es zu unserem letzten Ziel Capri. Bei herrlischem Wetter und schönem Wind erreichen wir gegen 15:00 Uhr die Marina Grande – der Name ist wohl ein Hinweis auf die hohen Liegeplatzgebühren. Ein Franzose, der gerade vor uns angelegt hat, beschwert sich heftig. Aber wer Capri sehen will, muss halt bezahlen.
Wir kommen auch nicht gerade jedes Jahr nach Capri, zahlen ohne zu murren und machen uns zu Fuß den Berg hinauf zur Piazetta. Der Ausblick ist wunderbar und dank Corona hält es sich mit den Touristen in Grenzen.

Nach einem obligatorischem Eis – lecker und gar nicht so teuer – steigen wir wieder ab und beschließen unseren Tag auf dem Boot.
Am folgenden Tag müssen wir zurück nach Neapel. Wir fahren zunächst an der blauen Grotte vorbei, aber deren Eingang liegt fast komplett unter Wasser. So wenden wir uns Neapel zu. Die Bucht von Neapel wirkt vom Boot aus riesig. Die Sicht auf die wunderschöne Kulisse der Stadt läßt uns den Abschied schwer werden.

