
Kroatien 2015
Kurzfristig haben wir uns entschlossen mit 2 weiteren Ehepaaren – Jutta und Volker sowie Cordula und Peter – Ende September 2015 nach Kroatien zu fliegen. Dort wartete eine Hanse 470 namens SUPERTRAMP auf uns. Volker hatte das Boot in der Marina Kaštela gechartert. Die Übernahme in der Marina, die sich in der Nähe von Split befindet, war am 26.09.2015. Da wir erst am späten Nachmittag ankamen, nutzten wir den restlichen Tag für das Bunkern von Proviant und ein gutes Abendessen.
Der nächste Tag, der 27.09.2015, begann für mich mit einer großen Überraschung: Volker, unser Skipper, ließ es sich nicht nehmen, das ganze Unterwasserschiff auf Beschädigungen abzutauchen. Er erntete einige erstaunte Blicke und interessierte Fragen, ob das Wasser warm sei. Ich erinnerte mich an einige verschmutzte Häfen, was unseren Skipper aber völlig kalt ließ: Es gibt doch Duschen! Nach dem Frühstück geht es raus aufs Wasser. Wir segeln in Richtung Insel Brač. Unser Ziel ist Bobovišća, das wir früh am Nachmittag erreichen. Die Zeit bis zum Abendessen verbringen wir mit wandern, schwimmen und und Schlauchboot fahren. Das Abendessen macht unser Skipper – er kann nicht nur segeln, sondern auch kochen.
Am 28.09.2015 gibt es vor dem Auslaufen erst einmal ein fürstliches Frühstück. Der Wind ist mäßig, dennoch habe ich mit unserem Boot bisher nicht gekannte Probleme. Insbesondere ein Vorwindkurs ist nur schwer zu fahren. Das Boot braucht ständig Korrekturen mit dem Steuer. Der Grund ist offenbar die Selbstwendefock, wie sich später herausstellt. Erst nachdem wir unseren Kurs zum Wind ändern und hoch am Wind laufen, macht die Fahrt zur Insel Korčula richtig Spass. Wir wollen in den Hafen von Vela Luka. Schon unterwegs kommen mir Bedenken beim Betrachten der vielen Boote, die in den Hafen wollen. Als wir dort ankommen, gibt es keine Liegeplätze mehr und wir entschließen uns kurzerhand in die Bucht Gradina zu fahren, wo wir an einer Mooring festmachen. Die Bucht ist wunderschön und hat glasklares Wasser, welches zum schwimmen nur so einlädt. Am Ufer gibt es zudem ein schönes Restaurant, wo wir zu Abend essen. Im Dunkeln kurven wir mit unserem Beiboot zurück zu unserem Boot, wo wir noch einen Absacker zu uns nehmen und dann schlafen gehen.
29.09.2015 Am nächsten Morgen stehen wir schon früh wieder auf, um bei herrlichem Sonnenschein durch die ganze Bucht zu schwimmen. Wir wollen heute auf die andere Seite der Insel nach Korčula-Stadt. Der Kurs führt uns zunächst entlang der Insel Korčula vorbei an vielen kleinen Inseln, die regelrecht zu schweben scheinen. Zunächst glauben wir schon an eine Fata Morgana, aber die Inseln sind echt. Nach der Einfahrt in den Pelješki Kanal wird die Inselwelt richtig schön, wie man unschwer an den vielen Ferienhäusern erkennen kann. Im Hafen von Korčula-Stadt gibt es dann schon wieder keine freien Plätze mehr. Dort sollte man schon vorher anrufen und sich einen Platz reservieren lassen, was wir ab jetzt jeden Tag machen, sobald wir unser Ziel kennen, denn einen festen Kurs haben wir nicht. Wir sind froh unterwegs an der Marina Lumbarda vorbei gekommen zu sein und dort noch einen Platz ergattern zu können. Trotzdem lassen wir uns die schöne Altstadt von Korčula-Stadt nicht entgehen und fahren mit dem Taxi dorthin. Peter hat mir ein richtiges Eis für den Abend versprochen und hält Wort, was mich die halsbrecherische Fahrt mit dem Taxi vergessen lässt.
Der nächste Tag, der 30.09.2015, leitete eigentlich schon den Rückweg ein mit unserem Ziel auf der Insel Hvar. Unterwegs begegnen wir einem Schwertfisch, der mehrfach aus dem Wasser springt. Der Hafen von Sveta Nedjelja ist so klein, dass man ohne weiteres daran vorbei fahren kann. Es passen gerade mal 3 Segelboote hinein, da die anderen Liegeplätze mehr als unruhig werden können, wie wir am nächsten Tag sehen können. Ein Wellenbrecher, der dies verhindern würde, wurde durch die Baubehörde verhindert. Dafür sitzt und isst man in dem kleinen Restaurant im Hafen sehr gut und kann den Weinkeller des Restaurantbesitzers, der selbst Winzer ist, besichtigen.
01.10.2015 Weiter geht es zur Insel Šolta, wo wir in der Marina Maslinica angemeldet sind. Kurz vor der Marina sehen wir die ersten Delfine. An der Marina werden wir weggeschickt, weil kein Schiff namens Supertramp, sondern nur Superfriend angemeldet ist. Erst nach längerem Disput gelingt es uns den Hafenmeister zu überzeugen, dass die Anmeldung von uns war. Unser Skipper kocht wieder für uns – Boeuf Stroganoff. Zum Abschluss des Abends gibt es dann auch noch Eis und Cocktails. Besser geht nicht!
Am letzten Tag (02.10.2015) segeln wir kurz entschlossen nach Trogir. Das liegt zwar nicht auf der Strecke, aber der Wind ist schön, Trogir allemal und daher ein lohnenswertes Ziel. Wir frühstücken in einer kleinen Bucht bei Trogir, springen ein letztes Mal ins Wasser, das plötzlich einige Grade kälter ist und tanken unser Boot auf. Schweren Herzens machen wir uns auf zum Ausgangshafen. Kurz zuvor scheinen uns dann noch ein paar Define zum Abschied zu winken. Wir kommen gerne wieder!
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